[19.10.2022]
Vom 8. bis zum 15. Oktober haben wir mit 7 Yachten erfolgreich unsere "Jungfernprobe" bestanden. Von Trogir aus haben wir die Inseln Solta, Vis und Brac angesteuert.
Hier ein kurzer Bericht aus Sicht einer Crew:
[8.10.] Flughafen Split - Trogir
Die Anreise erwies sich trotz angekündigter Schwierigkeiten in Düsseldodrf am Flughafen dann doch recht unproblematisch. Eurowings hatte viele Schalter besetzt, auch der Sicherheitscheck ging ziemlich reibungslos über die Bühne. So hatten wir noch einige Zeit, bei einem Kaffee ein wenig die Vorfreude zu genießen. Der Flug war pünktlich, der Transfer zur Marina in Trogir wie erwartet optimal organisiert.
In der ACI Marina waren die Formalitäten auch schnell erledigt. Zum letzten Mal mussten wir die Kurtaxe in Kuna bezahlen. Nächstes Jahr wird in Kroatien der Euro eingeführt.
Die Schiffe (Bavaria 41, 45 und 46, Dufour 412) waren schon fertig und so konnte die Abnahme schnell erfolgen. G und U gingen die Liste durch, alles war vorbildlich an Bord. Inzwischen ging der Rest der Crew zum Supermarkt, die nötigen Dinge für die Segelwoche einzukaufen. (Da haben wir gelernt, dass das Taxi vom Supermarkt mal 35 Kuna (5€), aber auch schon mal 210 Kuna (30€) kosten kann. ☹)
[9.10.] Maslinica
Am nächsten Morgen ging es dann nach einem leckeren Abendessen in der sehenswerten Altstadt von Trogir und einer ruhigen Nacht um 9:00 Uhr los. Bei wenig Wind sind wir streckenweise unter Motor gefahren, um das Mittagsziel, die „Blaue Lagune“, zu erreichen. Herrlicher Sonnenschein verführte uns zu einem ausführlichen Badestopp – dass Wasser hatte zwar nicht mehr Sommertemperatur, aber es war doch noch angenehm.
Danach ging es weiter Richtung Maslinica. Der Wind brieste ein bisschen auf, sodass wir nicht den direkten Weg wählten, sondern noch ein paar Extraschläge machten. Gegen 17:00 Uhr erreichten wir dann auf Šolta im Ort Maslinica die Martinis Marchi Marina. 10 sm zeigte unser Log dann an. Abends gab es ein leckeres Essen im Restaurant Šakajet.
[10.10.] Vis
Auch am Montag ging es früh los. Wir hatten den längsten Schlag (ca. 22sm) unseres Wochentörns vor uns. Und das klappte auch ganz gut. Anfangs schwach windig konnte M am Steuer ein bisschen Wind herlocken. Auch drehte der Wind immer mehr, so dass wir einen wunderbaren Törn nach Vis hatten. Im Hafen lagen wir alle sieben Boote nebeneinander.
In Vis konnten wir gut am Kai liegen mit Blick auf die mittelalterliche Kirche, die wir dann auch bei einem gemeinsamen Spaziergang besichtigen konnten. Auch ein leckerer Aperol-Spritz an der Strandbar durfte nicht fehlen.
Abendessen gab es an Bord. A hat uns Spaghetti Carbonara mit Speck bereitet – sehr lecker!
[11.10.] Palmisana
Dienstag ging es nach Nordosten zur kleinen Insel Paklinski Otoci gegenüber von HVAR. In der Bucht Palmisana waren Plätze vorgebucht, sodass wir entspannt segeln konnten. Der Wind spielte auch mit 3bft mit. Dann waren Manöver angesagt. Zwei Fender waren schnell aneinander gebunden und dann auch über Bord geworfen. Nacheinander mussten alle ein „Fender-über-Bord“ Manöver fahren und – alle haben es geschafft. Die Fender wurden gerettet und wieder heil ihrem normalen Gebrauch zugeführt.
Der Wind nahm zu auf 4-5bft und wir konnten wunderbar „am Wind“ segeln, bis kurz vor unserem Ziel ein lauter Knall ertönte und das Großsegel langsam Stück für Stück am Mast herunterrutschte. Doch wir konnten uns schnell helfen. Nach einer kurzen Schrecksekunde ging es Schlag auf Schlag: Motor an, in den Wind gehen, Fock einrollen, einen langen Festmacher aus der Backskiste geholt und damit dann das Groß am Baum notdürftig zusammen gebunden. Die Mannschaft hat wunderbar funktioniert und so konnten wir dann das letzte Stück in die Marina ohne Probleme unter Motor fahren. Per Telefon konnten wir die Basis verständigen, die sich um das Problem kümmerten.
Während einige Crews mit dem Taxi-Boot in die schöne Stadt Hvar auf der gleichnamigen Insel übersetzten, bevorzugten wir ein wunderbares Abendessen auf unserer Insel im Lokal Ristorante Palmizana Meneghello, das von einer Künstlerfamilie betrieben wird.
[12.10.] Stiniva
Morgens kam die Nachricht, dass wir die Reparatur des Großfalls am Vormittag zu erwarten hätten. Wir einigten uns mit der Basis auf ein Treffen in der Bucht Stiniva auf der Nordseite von Hvar, welches sowieso unser vorläufiges Tagesziel sein sollte. „Zum Glück“ war kein Wind, sodass wir das segeln nicht vermissten und unter Motor die schöne kleine Bucht ansteuerten. Dort traf dann auch recht bald die Reparatur-Crew ein. Ein Marinero wurde mit dem Bootsmannsstuhl in die Höhe gezogen und konnte da ein neues Fall in den Mast einziehen. Schon ziemlich abenteuerlich in so einer Höhe!
Das Boot war dann wieder fit, aber wir entschlossen uns dennoch, in der Bucht zu bleiben. Die etwas ungewisse Alternative an einer Boje in der Nähe von Starigrad erschien uns nicht so attraktiv. Das Wasser war zum Schwimmen sehr angenehm, die Lage an der Pier sehr sicher und so verbrachten wir eine ruhige Nacht. Abends haben wir noch einen schönen Spaziergang auf eine Anhöhe machen können, von wo aus man einen herrlichen Blick auf die Bucht hatte. Morgens dann vor dem Frühstück als erstes ins Wasser – das hat schon was!!
[13.10.] Milna
Ein schöner, leichter Wind aus SW brachte uns am nächsten Tag zu unserem vorletzten Ziel. Durch die Meerenge zwischen Solta und Brac waren wir schon früh vor der Einfahrt. Doch Wind und Sonne lockten uns noch und so haben wir noch ein paar schöne Schläge gemacht. In der ACI Marina von Milna konnten wir dann wieder mit den anderen Booten zusammen liegen und uns über den schönen Segeltag austauschen. Abends ging es in das Lokal Palma, wo alle Crews das leckere Essen genießen konnten. Unsere Crew hatte sich überwiegend leckeren Fisch bestellt, nur U. meinte, es besser zu wissen – und war dann mit seinen Lammkoteletts nicht so zufrieden.
[14.10.] Trogir
Der letzte Segeltag ging wieder ruhig los. Da wir genügend Zeit hatten, ließen wir uns auch nicht vom leichten Wind entmutigen und nutzten ihn bei ruhiger Fahrt Richtung Trogir. Ab Mittag wurde es dann wieder lebhafter, so dass wir vor der Einfahrt nach Trogir noch einmal „kräftig“ segeln konnten.
Am späten Nachmittag ging es dann zurück in die heimische ACI Marina in Trogir. Da wir insgesamt wenig unter Motor gefahren sind, reichte der Sprit aus einem 20l-Kanister, den H. uns unterwegs hat auffüllen lassen. Dann ging der Check-Out mit dem Marinero auch flott und ganz unproblematisch.
Abendessen gab es dann nochmals in der Altstadt von Trogir, wo A. und U. den Oktopus-Salat genossen.
[15.10.] Split - Abflug
Das Frühstück haben wir in der Marina im Restaurant eingenommen. Dann ging es für einige noch einmal in die Altstadt zum Bummel und gegen Mittag mit dem Transfer zum Flughafen. Leider hatten wir aufgrund eines Streiks in Düsseldorf eine lange Wartezeit, die uns inzwischen aber eurowings mit einer Entschädigung versüßt hat.
Ca. 80 sm haben wir in einer netten Crew mit netten Leuten auf sechs anderen Booten einen wunderbaren, sonnigen, schönen Herbsttörn gehabt, der bei allen sofort die Sehnsucht nach einer Wiederholung weckte.